In einer Gemeinschaftsgetragenen Landwirtschaft (auch Solidarische Landwirtschaft genannt) finanziert die Gemeinschaft von Konsumenten und Konsumentinnen den Anbau von Lebensmitteln mit einem verbindlichen Betrag pro Saison. Sie beziehen die Produkte direkt vom Erzeuger, sodass die lokale Wirtschaft gestärkt und lange Lieferwege vermieden werden.
Dadurch ist Folgendes möglich:
- Anbau von Sorten, die nach Geschmack und Vielfalt ausgewählt werden.
- Die Ernte zur rechten Zeit, d.h. genau dann, wenn Tomaten am besten schmecken.
- Finanzielle Planungssicherheit für Gemüsegärtner!
- Eine ökologisch nachhaltige Anbauweise.
- Eine Gemeinschaft, innerhalb derer Wissen vermittelt, Ressourcen geteilt und Feste gefeiert werden.
- Gemeinsame Erfahrungen und Arbeiten im Gemüsegarten, sowie Aktions- und Projekttage.
Eine andere Art der Landwirtschaft
Gemeinschaftsgetragene oder Solidarische Landwirtschaft ist das Konzept einer internationalen Bewegung, die eine regionale und nachhaltige Lebensmittelproduktion anstrebt.
Gestartet ist diese Bewegung bereits in den 1960er Jahren in Japan unter dem Namen Teikei (提携, dt. „Partnerschaft“) und Deutschland. Heute ist sie vor allem im anglo-amerikanischen Raum als CSA (Community Supported Agriculture) bekannt. Aber auch in vielen anderen Ländern erfreut sich diese Art der meist kleinbäuerlichen Landwirtschaft großer Beliebtheit.
Selbstwirksamkeit
Gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft ist eine direkte, lebensnahe Möglichkeit, unsere Ernährungssouveränität zu steigern. Gesunde Lebensmittel und ihren umweltverträglichen Anbau zu fördern – selbst zu bestimmen, wie sie produziert und verteilt werden. Dabei stehen Umwelt und Mensch im Zentrum. So nehmen wir aktiv Teil an einem ökologischen und ökonomischen Wandel.
Jede Mitgliedspartei bringt sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein. Hier probieren wir zusammen aus, was funktioniert und was nicht. Wir vernetzen uns an dem Ort, an dem wir leben und nicht zuletzt, kann jeder mit anpacken.
Wertschätzung
Gesundheit für Menschen, intakte Ökosysteme. Sozio-ökonomische Sicherheit für diejenigen, die unser Gemüse anbauen. Wertschätzung der Nahrung, die wir zu uns nehmen und überschaubare, persönliche Strukturen innerhalb einer Gemeinschaft von Produzenten und Konsumenten.
In Beziehung treten
Gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft bietet Gelegenheit, selbst zu erfahren, wie Gemüse angebaut werden und aussehen, wie Wildkraut am Beetrand schmecken kann. Denn die Welt des Gartens eröffnet uns soviel mehr als das, was Supermarktregale uns präsentieren. Eine echte Beziehung zu dem aufzubauen, was uns nährt und in einer Gemeinschaft zu sein, die ähnliche Werte teilt, erfüllt unser Bedürfnis nach authentischem Kontakt mit dem Lebensraum, der uns umgibt.
Finanzierung
Durch die verbindliche Zahlung eines festen Betrages für eine Gemüse-Saison, sorgt jede Mitgliedspartei für die garantierte Kostendeckung des Anbaus in diesem Zeitraum. Gezahlt wird also nicht für das einzelne Produkt, sondern für die Ermöglichung des Betriebes nach den gewünschten Anbauprinzipien und Standards. Die Kalkulation einer Gemeinschaftsgetragenen Landwirtschaft ist nicht Gewinn maximierend, sondern kostendeckend und für die Mitgliedergemeinschaft einsehbar.
Hier kannst du erfahren, wie wir den Beitrag festlegen.
Weitere Informationen und Projekte auf der Homepage des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft in Deutschland: https://www.solidarische-landwirtschaft.org/das-konzept/was-ist-solawi
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